Während in Südeuropa oder Australien alles getan wird, um große Waldbrände einzudämmen, stecken Bauern in den Tropen jeden Tag hunderte Hektar Regenwald in Brand. Sie tun das seit Generationen, um neue Felder zu gewinnen – und so lange sie keine Alternativen sehen, wird sich das Feuer weiter in den Wald fressen.
Dabei entstehen große Mengen an Kohlendioxid. Mindestens 1,5 Millionen Tonnen Treibhausgas steigen jährlich aus den Flammen in die Atmosphäre. Das ist ein Fünftel der vom Menschen verursachten Emissionen.
Diese Zahlen haben Klimaforscher der University of British Columbia (Kanada) ermittelt und in der Wissenschaftszeitschrift „Science“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler folgern: Um den Klimawandel zu stoppen, gäbe es einen einfachen und kostengünstigen Weg, den Brandrodungen ein Ende zu bereiten – durch Hilfe für die Bauern
8 Prozent
Bei acht Prozent aller Säugetierarten in Europa nimmt der Bestand zu. So zählen die Forscher heute wieder mehr Wisente, europäische Biber und Alpen-Steinböcke. Diese erfreuliche Entwicklung ist das Ergebnis von Programmen zur Wiederansiedelung und von Maßnahmen zum Schutz der Tiere.
Gleichzeitig schrumpft jedoch der Bestand von mehr als einem Viertel der Säugetierarten auf dem Land und im Wasser. Bei einem Drittel ist die Entwicklung ungewiss, fast jede sechste Art ist vom Aussterben bedroht. Das ergab eine Studie der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) im Auftrag der EU-Kommission.
Dabei ist der biologische Reichtum in Europa – im Vergleich zu Südamerika und Afrika – ohnehin gering. Mit 117 Säugetierarten liegt Deutschland in Europa auf viertem Rang hinter Frankreich, Spanien und Italien. Zu den stark bedrohten Arten in Europa gehören, so die Studie, unter anderem die Mittelmeer-Mönchsrobbe, die Saiga-Antilope und der Iberische Luchs. Er ist die weltweit am stärksten gefährdete Katzenart. Schätzungsweise leben nur noch zwischen 84 und 143 iberische Luchse in Spanien.
Bis in eine Tiefe von 6.348 Meter ist ein deutsches Forscherteam vorgedrungen, um die antarktische Tiefsee zu erforschen. Statt Ödnis haben sie Hunderte neuer Arten gefunden.
Dass das Leben im Meer entstanden ist, erkennen heute die meisten Wissenschaftler an. Dass eine Wiege des Lebens aber die eiskalte finstere Tiefe des antarktischen Meeres sein könnte, überrascht die Forschung. 21 deutsche Wissenschaftler haben dort eine ungeahnte biologische Vielfalt entdeckt.
In der Wissenschaftszeitschrift „Nature“ berichten sie, was sie in Tiefen zwischen 748 und 6.348 Metern fanden: 674 Asselarten, von denen bisher nur 89 bekannt waren, fleischfressende Schwämme, Borstenwürmer und diverse Weichtiere.
Die deutschen Forscher stellen nun die These auf, dass die etwas besser erforschte Artenvielfalt der nordpolaren Tiefsee ihren Ursprung in der Antarktis habe. Dafür sprechen die Strömungen, die antarktisches Tiefenwasser über den Atlantik in nordpolare Gewässer treiben.
Nur 39 Prozent der Deutschen fühlen sich über Artenvielfalt und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten sehr gut oder eher gut informiert. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Bundesumweltministeriums. Untersucht wurde das Verhältnis der Deutschen zu Natur und Artenvielfalt. Je jünger die Befragten sind, desto geringer sind ihre Kenntnisse über diese Themen: Lediglich ein Drittel der befragten 18- bis 29-Jährigen fühlt sich über Artenvielfalt und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten gut informiert, bei den über 60-Jährigen ist es die Hälfte. Geringere Informationsdefizite als bei der Artenvielfalt gibt es bei Umweltthemen wie Energiesparen, Klimawandel und Luftverschmutzung.
Gefragt wurde auch nach den größten Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz. Für knapp drei Viertel der Deutschen ist ein großes Problem, dass immer mehr Regenwälder verschwinden. Mehr als die Hälfte nannten die Themen Klimawandel, Luftverschmutzung sowie Verschmutzung der Seen und Flüsse. Aussterbende Pflanzen- und Tierarten sieht ebenfalls etwas über die Hälfte der Befragten als großes Problem an.
40 Prozent Beifang entstehen, wenn Thunfische, Bonitos und Schwertfische mit Langleinen und Ringwaden aus dem Meer gefischt werden. Dabei sterben jedes Jahr Millionen Haie, Delfine, Schildkröten und Vögel.
Eine echte Spezialität, vor allem als Sushi-Zutat, sind in Japan der Großaugen- und der Rote Thun. Bis zu 500 Dollar kostet ein Kilo. Auch in anderen Ländern ist das rote Fischfleisch ein beliebtes Nahrungsmittel. Einige Thunfischarten sind durch die Fischerei in ihrem Bestand stark gefährdet. Problematisch ist der Thunfisch-Fang vor allem, weil es dabei viel Beifang gibt. An den Haken der Leinen hängen immer häufiger Haie, Schildkröten und Seevögel. Und bei der Ringwadenfischerei sterben vor allem Delfine.
Das hat einen einfachen Grund: Thunfische schwimmen oft unter Delfinherden. Die Meeressäuger sind von den Fangbooten aus leichter zu erkennen. Daher werden die Netze um ihre Herden gelegt, um so die darunter schwimmenden Thunfische zu fangen. Mehrere Millionen Delfine sind auf diesem Weg schon verendet. Aber es wird nach Alternativen gesucht: Die kalifornische Angel- und Handleinenfischerei auf Thunfisch (AAFA) steht kurz vor der Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) und ist beifangfrei (www.americanalbacore.com).
Die Thunfische auf europäischen Esstischen stammen meist aus Käfigmast im Mittelmeer: Bei dieser wenig nachhaltigen Nutzungsform werden Jungfische gefangen und in einem Netzkäfig mit Fischmehl aufgezogen. Dabei werden für jedes Kilo Thunfisch bis zu 20 Kilo Fisch benötigt.
14 Millionen Hektar Wald gehen jedes Jahr weltweit verloren. Im Laufe von drei Jahren verschwindet eine Waldfläche, die fast so groß ist wie Deutschland.
Auch in mitteleuropäischen Wäldern ist die Vielfalt beeindruckend: Zwischen 7.000 und 14.000 Tierarten sind dort heimisch. Rund 14.000 Pflanzenarten sind in den Wäldern zu finden, neben Bäumen wachsen zahlreiche Sträucher, Kräuter, Moose, Flechten und Pilze. Die Wälder sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Außerdem sorgen sie für reine Luft und binden Kohlenstoff - das ist wichtig zum Schutz des Klimas.
Doch jährlich verschwinden auf der ganzen Welt 14 Millionen Hektar Wald. Unter anderem weil Holz ein wichtiger Rohstoff ist: für Möbel, Verpackungen und Papier. Zudem müssen viele Flächen dem Straßen- und Siedlungsbau weichen. Andere werden durch Stürme und Unwetter zerstört. Die tropischen Wälder werden zunehmend in landwirtschaftlich genutzte Flächen umgewandelt, etwa in Plantagen für den Anbau von Ölpalmen und Soja. Das sind Gefahren, die unser aller Lebensgrundlagen zerstören könnten.